Tiergestützte Therapie & Pädagogik
auf dem Bauernhof

Begegnungen mit Tieren sind immer eine besondere Erfahrung und wirken positiv auf uns Menschen – egal ob groß oder klein, alt oder jung, mit oder ohne Handicaps. Tiere strahlen Ruhe aus und animieren uns, entspannen und aktivieren, bieten völlig neue Erfahrungen oder erinnern an Kindheitserlebnisse. Was durch den Kontakt zwischen Mensch und Tier psychisch und physisch bei der Tiergestützte Therapie & Pädagogik angeregt wird, ist immer wieder schön zu erleben. Und genau deshalb liebe ich die tiergestützte Arbeit, bei der sich Mensch und Tier auf Augenhöhe begegnen dürfen.

Doch während viele bei tiergestützter Therapie zuerst an Hunde, Pferde oder Delfine denken, habe ich mich bewusst für Bauernhoftiere entschieden. Durch ihre vielfältige und liebenswerte Art ergeben sich viele unterschiedliche Kontakt- und Therapiemöglichkeiten: die weiche Wolle der Schafe spüren, zum ruhigen Atem der Kuh entspannen, die aufgeweckten Hühner erleben und ihre Federn streicheln,… So unterschiedlich die Tiere sind, so vielseitig können wir auch unsere Interventionen mit ihnen gestalten und auf jedes Tier und jeden Menschen individuell eingehen.

Deshalb möchte ich neben meiner praktischen Tätigkeit und meinen Büchern auch mit der Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen dafür sorgen, dass die vielen positiven Effekte der tiergestützten Arbeit noch bekannter und immer mehr Menschen zugänglich werden.

Aktuelle Neuigkeiten

TGI – Tiergestützte Intervention – heißt unser Tun

Da es bislang noch keine einheitliche, verbindliche Definition für alle Formen des tiergestützten Arbeitens gibt, verwende ich bei meiner tiergestützten Arbeit auf dem Bauernhof den Begriff »Tiergestützte Intervention« und die Definition des Österreichischen Kuratoriums für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL):

»Tiergestützte Interventionen umfassen fachlich geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit speziell dafür ausgebildeten und artgerecht gehaltenen Tieren für Menschen jeden Alters. […] Die TGI-Einheiten werden von Personen geplant, durchgeführt und evaluiert, die eine therapeutische, pädagogische oder soziale Grundausbildung sowie eine tiergestützte Aus- und Weiterbildung absolviert haben.«

Wer so wie ich keine therapeutische oder pädagogische Grundausbildung hat, muss immer mit einem Therapeuten oder einem Pädagogen zusammenarbeiten. Die Europaen Society for Animal Assisted Therapy (ESAAT) spricht davon, dass tiergestützte Interventionen auch von einer Fachkraft für tiergestützte Interventionen ohne entsprechende Grundprofession durchgeführt werden kann, wenn eine fachkompetente Einbindung – je nach Einsatzfeld durch Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychologen, (Sozial-) Pädagogen u.a.m. – gewährleistet ist.

Die angeleitete Interaktion auf unserem Bauernhof führe ich also als Fachkraft für Tiergestützte Interventionen gemeinsam mit Therapeuten oder Pädagogen durch. Dazu gehört es auch, unsere tiergestützte Arbeit zu dokumentieren und
anschließend zu reflektieren.

Unsere Arbeit basiert auf dem
Beziehungsdreieck Klient-Tier-Fachkraft.

Da wir gemeinsam mit Therapeuten oder Pädagogen agieren, erweitert sich das Beziehungsdreieck bei uns zum „Diamanten“.

Zusätzlich binden wir im Interesse unserer Klienten auch deren soziales Umfeld und andere involvierte Fachkräfte mit ein. Bei Kindern tauschen wir uns vor allem mit Eltern und Betreuern aus. Dabei wenden wir die Tiergestützte Intervention auf unserem Bauernhof sehr breit an: Unsere Klienten können physische, psychische, sozial-emotionale und kognitive Einschränkungen und Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Zur TGI zählen aber auch präventive und rehabilitative Maßnahmen. Die TGI kann dabei im Einzel- oder Gruppensetting stattfinden. Bei uns kommen je nach ihrem Handicap meist zwei bis drei Kinder mit ihren Betreuern drei Stunden lang auf den Hof. Bei Kindern mit emotionalen Störungen bevorzugen wir Einzelstunden.

 

Ziele der Tiergestützten Intervention zusammengefasst

Insgesamt geht es darum, dass die Menschen im Alltag ihren Fähigkeiten entsprechend besser agieren, reagieren und partizipieren können. Die spezifischen Ziele der TGI orientieren sich an den Bedürfnissen, den Ressourcen und den Stärken des jeweiligen Klienten. Die TGI bietet ein weites Feld an Zielen und Möglichkeiten. Mag oder kann sich ein Kind nicht bewegen, kommt es vielleicht beim Hindernislauf mit einem Schwein in Schwung. Hektiker beruhigen sich, um ein Huhn auf dem Arm zu halten. Bei Kindern mit Schwerstmehrfachbehinderung möchten wir beispielsweise Spastiken vorübergehend lösen und Momente des Glücks schaffen.

Doch in der TGI ist nichts pauschal. Letztendlich hängen Ziele und Methoden der Einheiten von den einzelnen Klienten ab. Die Menschen entwickeln oft Vorlieben für bestimmte Tiere oder Tierarten, mit denen wir dann intensiver arbeiten. Da wir mit Lebewesen zu tun haben, entscheidet auch ihre Tagesform über den Ablauf der TGI.

„Es ist so angenehm zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun, sondern beide in sanfter Wechselwirkung miteinander
ins Gleichgewicht zu bringen.“

– J.W. von Goethe –

So sieht die tiergestützte Therapie konkret aus:

Unsere Arbeit ist ausgezeichnet!

Wir sind Mitglied bei:

Unsere Weiterbildung ist zertifiziert!