Tiergestützte Intervention im Winter: Kreative Ideen für eine besondere Zeit

Tiergestützte Intervention im Winter: Kreative Ideen für eine besondere Zeit

Die tiergestützte Arbeit ist zu jeder Jahreszeit wichtig – jede Saison bringt ihre eigenen Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich. Doch der Winter hat einen ganz besonderen Charme. Während die Tiere sich von den aktiveren Monaten erholen und im Stall zur Ruhe kommen, entsteht eine einzigartige Atmosphäre: weniger Ablenkung von außen, mehr Fokus auf die Begegnungen und eine gemütliche Umgebung, die Raum für intensive Momente zwischen Mensch und Tier bietet. Doch viele Fachkräfte sehen die kalten Monate von Dezember bis März als ruhige Zeit an – oft fehlt die Fantasie, was man anbieten könnte.

Wir möchten Mut machen: Der Winter ist eine Chance, die Arbeit bewusster zu gestalten, neue Ideen auszuprobieren und kreative Angebote zu schaffen. Es gibt keine schlechte Jahreszeit – jede bringt ihre eigenen Stärken mit. Hier sind einige Impulse, wie du die Wintermonate sinnvoll nutzen kannst. 

Warum tiergestützte Arbeit im Winter so wertvoll ist

Im Sommer stehen unsere Tiere oft im Mittelpunkt des Geschehens: auf der Weide, bei Projekten im Freien oder bei medialen Einblicken auf den Hof. Im Winter dagegen ziehen sie sich in den Stall zurück, kommen zur Ruhe und genießen die Geborgenheit. Diese Ruhe überträgt sich auch auf die Kinder und Jugendlichen, die in einer entspannten Umgebung besser abschalten, sich konzentrieren und intensiver auf die Tiere einlassen können.  

Gerade im Stall, fernab von den vielen Eindrücken und Reizen der Außenwelt, entstehen Begegnungen, die durch Ruhe und Achtsamkeit geprägt sind. Klienten, ob Kinder oder Erwachsene, können sich viel besser auf die Tiere einlassen. Wir erleben immer wieder, wie viel konzentrierter und entspannter die Interaktionen im Winter sind. Und das Beste: Die Wintermonate bieten eine Vielfalt an kreativen und sinnstiftenden Aktivitäten.

Was können wir im Winter gemeinsam tun?

  • Tiere pflegen und versorgen
    Im Winter brauchen unsere Tiere besonders viel Fürsorge und Aufmerksamkeit. Das Striegeln, Füttern und Kuscheln ist für die Kinder eine wertvolle Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und eine tiefere Bindung zu den Tieren aufzubauen. Diese ruhigen Tätigkeiten fördern nicht nur das Vertrauen, sondern auch das Einfühlungsvermögen der Kinder – sie lernen, wie wichtig es ist, sich für andere Lebewesen zu sorgen und ihre Bedürfnisse zu erkennen.

  • Zweige sammeln und kreativ werden
    Beim Sammeln von Zweigen in der Natur lassen sich spielerisch motorische Fähigkeiten trainieren. Anschließend können die Zweige genutzt werden, um Spielzeug für die Tiere zu basteln oder kleine Futterstationen zu gestalten. So verbinden sich Bewegung an der frischen Luft mit kreativen Erfolgserlebnissen.

  • Handwerkliche Projekte
    Gerade in der Winterzeit, wenn draußen alles stiller wird, kommen kreative Ideen besonders gut zur Geltung. Mit den Kindern gemeinsam Unterstände zu reparieren oder neue Spielmöglichkeiten für die Tiere zu bauen, schafft nicht nur ein Gefühl der Produktivität, sondern auch den Stolz auf das Geschaffene. Die Kinder sehen unmittelbar, wie ihre Arbeit den Tieren zugutekommt, was ihr Selbstwertgefühl stärkt und ein Gefühl von Erfolg vermittelt.

  • Parcours für die Tiere aufbauen
    Ein selbst gestalteter Parcours für die Tiere fordert Fantasie und Teamarbeit. Gemeinsam können Hindernisse gebaut und beobachtet werden, wie die Tiere darauf reagieren. Das Ziel: Die Tiere spielerisch zu fördern und gleichzeitig den Kindern die Möglichkeit zu geben, aktiv und kreativ mitzugestalten.

  • Mit den Tieren spazieren gehen
    Spaziergänge mit Eseln, Kühen, Ziegen oder Schafen regen die Sinne an und schaffen besondere Momente der Achtsamkeit. Für Kinder ist es oft ein Highlight, die Tiere auf ungewohnte Weise zu erleben und selbst Verantwortung zu übernehmen. Dabei können Themen wie Vertrauen und Führung spielerisch vermittelt werden.

  • Weihnachtsgebäck für die Tiere backen
    Eine kreative Aktion mit praktischem Lerneffekt: Gemeinsam kann Weihnachtsgebäck für die Tiere zubereitet werden und überlegt werden, was den Tieren schmecken könnte. Dabei lernen die Kinder, welche Zutaten für die Tiere geeignet sind – und warum Zucker besser weggelassen wird.

  • Christbaum für die Tiere schmücken
    Diese einfache, aber bedeutungsvolle Aktion lässt die Kinder in die Freude am Geben eintauchen. Statt traditioneller Dekorationen für den Baum erfahren sie, wie sie den Tieren durch kleine, liebevolle Gaben eine Freude machen können. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, Kindern beizubringen, dass Liebe und Aufmerksamkeit auch in kleinen Dingen liegen können – und das schafft eine besondere Verbundenheit mit den Tieren.

  • Tägliche Aufgaben spielerisch meistern
    Im Winter können die Kinder bei einfachen und altersgerechten Aufgaben mithelfen – wie Heu verteilen, frisches Wasser bringen oder den Stall gemütlich herrichten. Diese Tätigkeiten bieten die Möglichkeit, auf spielerische Weise Verantwortung zu erleben. Viele Kinder genießen das Gefühl, etwas Wichtiges für die Tiere zu tun, und freuen sich über die unmittelbare Rückmeldung: ein zufriedenes Schnauben, ein neugieriges Nasenstupsen oder die entspannte Ruhe der Tiere. So lernen sie ganz nebenbei, wie wertvoll ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge sein können. 

Auch der Winter ist eine aktive Zeit

Die Zeit von Dezember bis März wird oft als ruhige Phase angesehen, doch genau das möchten wir ändern. Diese Zeit lädt dazu ein, die tiergestützte Arbeit bewusster zu gestalten und neue Wege auszuprobieren. Mit kreativen Projekten, spielerischen Aufgaben und einfühlsamen Momenten kannst du wertvolle Erlebnisse schaffen – für deine Klienten, deine Tiere und für dich als Fachkraft

Barrierefreiheit für alle – Ein neuer Treppenlift zur Besucherterrasse

Barrierefreiheit für alle – Ein neuer Treppenlift zur Besucherterrasse

Ein kleiner Lift mit großer Wirkung: Dank der Unterstützung von Aktion Mensch ist die Besucherterrasse auf unserem Bauernhof nun für alle Kinder zugänglich, unabhängig von körperlichen Einschränkungen. Die strahlenden Gesichter unserer kleinen Gäste zeigen, wie viel dieser Schritt für sie bedeutet. 

Erfahre mehr über dieses besondere Projekt und wie du uns helfen kannst, noch mehr Barrieren zu überwinden und Kinderträume wahr werden zu lassen. 

Ermögliche Kindern ein unvergessliches Naturerlebnis auf unserem Hof

Ermögliche Kindern ein unvergessliches Naturerlebnis auf unserem Hof

Kinder, die unseren Bauernhof betreten, erleben eine Welt voller neuer Eindrücke. Sie hören das Zwitschern der Vögel, spüren das weiche Fell der Tiere und riechen den Duft von frischem Heu. Für Kinder aus dem Sonderpädagogischen Bildungszentrum Aicher-Scholl-Schule (SBBS) sind diese Erfahrungen besonders wertvoll, da sie ihnen die Möglichkeit bieten, die Natur auf eine spielerische und ganzheitliche Weise kennenzulernen. 

Unser Projekt „Tiere helfen lernen“

Dank der Unterstützung der Baden-Württemberg-Stiftung haben wir die Chance, über eine Crowdfunding-Aktion Kindern regelmäßige Besuche auf unserem Hof zu ermöglichen. Hier steht das Konzept „Learning by doing“ im Mittelpunkt: Die Kinder lernen durch praktisches Erleben, mit allen Sinnen und vor allem mit viel Freude. Es geht nicht nur darum, den Tieren nahe zu sein, sondern auch um ein besseres Verständnis für die Natur und den respektvollen Umgang mit ihr. 

Warum wir auf Unterstützung angewiesen sind

Natur- und tierpädagogische Angebote wie unseres werden leider nicht öffentlich gefördert. Damit wir Kindern von März bis Oktober regelmäßige Besuche auf unserem Hof anbieten können, sind wir auf Spenden angewiesen. Ein Stundensatz von 120 Euro deckt die Kosten für eine begleitende Fachkraft, die Nutzung des Hofs und die Versorgung der Tiere. Jede Unterstützung trägt dazu bei, dass die Kinder eine unvergessliche Zeit auf dem Bauernhof verbringen können. 

Gemeinsam Kindern ein Lächeln schenken

Mit deiner Hilfe können wir es schaffen, diese wertvollen Begegnungen zu ermöglichen. Denn wir sind überzeugt: Nur was man kennt und liebt, schützt man auch. Hilf uns, den Kindern die Tür zur Natur zu öffnen und sie einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt zu sensibilisieren

Rückblick „Systemisches Coaching“ Mit Tieren und Natur zu neuen Perspektiven

Rückblick „Systemisches Coaching“

Mit Tieren und Natur zu neuen Perspektiven

Am vergangenen Wochenende erlebten wir aus unserem Hof bei herrlichem Herbstwetter eine inspirierende Fortbildung zum systemischen Coaching mit Tier und Natur. Selina Tudan von Equi Insights leitete die Veranstaltung und vermittelte den neun Teilnehmerinnen an zwei Tagen die Grundlagen des systemischen Coachings. 

Ein Blick in die Theorie

Das Seminar begann mit einer theoretischen Einführung in die Prinzipien der Systemik, des Konstruktivismus und des Humanismus. Diese Konzepte eröffneten den Teilnehmerinnen erste Aha-Momente, als sie systemische Fragen und aktives Zuhören praktizierten. Solche Techniken sind entscheidend, um die Sichtweise zu erweitern und die Perspektiven der Klienten besser zu verstehen.

Die Rolle von Tieren und Natur im Coaching

Am zweiten Tag stand der Mehrwert von Tieren und der Natur im Coaching im Mittelpunkt. In praktischen Übungen erforschten die Teilnehmerinnen, wie sie Tiere und natürliche Elemente effektiv in ihre Coachings integrieren können. Mit Hilfe von Bauernhoftieren und der Umgebung vor Ort füllten sie ihren Methodenkoffer: Sie lernten, sich selbst besser kennenzulernen mit der systemischen Landkarte, Ressourcen mit der Lebenslinie zu aktivieren und Lösungsräume mit dem Tetralemma zu gestalten. Diese vielfältigen Methoden bereichern nicht nur Einzel- und Gruppencoachings, sondern stärken auch die persönliche Entwicklung der Coaches. 

Ein voller Methodenkoffer und neue Impulse

Am Sonntagabend fuhren die Teilnehmerinnen mit einem gut gefüllten Methodenkoffer und vielen neuen Ideen und Impulsen nach Hause. Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die sie gesammelt hatten, werden ihnen helfen, ihre eigene systemische Haltung zu entwickeln und in ihrer Praxis umzusetzen.

Warum systemisches Coaching wichtig ist

Systemisches Coaching betrachtet den Menschen nicht isoliert, sondern in seinem Kontext, z.B. im sozialen, familiären oder beruflichen Umfeld. Diese ganzheitliche Sichtweise ermöglicht es, Ressourcen zu aktivieren und nachhaltige Lösungen zu finden, ohne sich in der Vergangenheit zu verlieren. Die Teilnehmerinnen wurden ermutigt, nicht nur das Erlernte in der tiergestützten Arbeit anzuwenden, sondern auch Konzepte fürs Selbstcoaching zu integrieren. So können sie das Gelernte nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch im Alltag nutzen und ihre Resilienz sowie Wirksamkeit stärken. 

Selina Tudan, Dozentin für pferdegestützte Angebote, mit ihrem Pferd

Über die Referentin Selina Tudan

Selina Tudan, Jahrgang 1985, ist Agrarwissenschaftlerin und bringt über zehn Jahre Erfahrung als Trainerin und Beraterin im landwirtschaftlichen Umfeld mit. Ihre Expertise liegt in der pferdegestützten Arbeit und der Entwicklung von Persönlichkeiten sowie Führungskräften. Sie zeigt auf, wie systemisches Coaching nicht nur in der Arbeit mit Klienten, sondern auch zur persönlichen Weiterentwicklung eingesetzt werden kann.

Fazit

Das systemische Coaching mit Tier und Natur bietet eine wertvolle Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen und persönliche sowie berufliche Entwicklung zu fördern. 

Werde Fachkraft für Tiergestützte Intervention

Du möchtest mit Tieren im therapeutischen, pädagogischen, sozialen oder medizinischen Bereich arbeiten? Unsere ISAAT-zertifizierte Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention bietet dir die professionelle Basis, um diesen Wunsch zu verwirklichen.

Erntedank auf dem HofWas unsere Tiere und Felder für uns tun

Erntedank auf dem Hof

Was unsere Tiere und Felder für uns tun

Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit des Erntedanks. Ein arbeitsreiches Jahr liegt hinter uns, geprägt von vielen Herausforderungen und unzähligen wertvollen Momenten auf dem Hof. In dieser Zeit wird besonders deutlich, wie dankbar wir für all das sind, was uns geschenkt wurde. 

Die Ernte der Felder steht im Vordergrund – auch in diesem Jahr konnten wir eine Vielzahl an regionalen, gesunden Biolandlebensmitteln anbauen und ernten. Doch Erntedank bedeutet für uns nicht nur, auf die Ernte unserer Felder zu blicken. Es ist auch Anlass, die wertvolle Arbeit zu würdigen, die unsere Bauernhoftiere leisten. 

Die Unterstützung unserer Tiere bewirkt positive Veränderungen im Leben unserer Besucher. Ob in der tiergestützten Arbeit oder im Alltag auf dem Hof, ihre Ruhe, Geduld und Einfühlungsvermögen schaffen eine Atmosphäre, in der echte Fortschritte möglich sind. Immer wieder erleben wir, wie unsere Tiere an Aufgaben wachen und eine Art Wachstum bei Menschen bewirken, die zu uns kommen. 

Wie in der Landwirtschaft liegt auch in der tiergestützten Arbeit der Erfolg nicht in unseren Händen. Viele der Momente, die uns berühren, sind Geschenke, die wir nicht für selbstverständlich halten dürfen. Von den Fortschritten unserer Besucher bis zu den stillen Momenten, in denen unsere Tiere durch ihre bloße Anwesenheit Positives bewirken, gibt es so viele, wofür wir dankbar sind. 

„Bei aller Vorbereitung, Motivation, Anstrengung, Begeisterung, Gewissenhaftigkeit, Hingabe, Mühe, Engagement und Einsatz liegen der Erfolg, das Gelingen, das gute Ende eines Weges letztendlich doch nicht in unseren Händen. Sie sind immer auch Geschenk.“ (Quelle unbekannt)

Der Erntedank ist ein besonderer Moment, um all die Gaben zu würdigen, die uns dieses Jahr geschenkt wurden – sei es auf dem Feld oder im Herzen der Menschen, die unseren Hof besuchen. Danke! 

Wir im TV: „Lecker aufs Land“ – Unser Hof im SWR

Wir im TV: „Lecker aufs Land“

– Unser Hof im SWR

Wir sind noch immer aufgeregt, dass wir im Juli Teil der Dreharbeiten für die SWR-Sendung „Lecker aufs Land“ waren. Nun ist es endlich soweit: Unsere Folge wird am 16. September im SWR ausgestrahlt und ist bereits jetzt in der Mediathek verfügbar.

Schaut euch hier die „Lecker aufs Land“-Folge mit unserem Hof an!

Neben unserem täglichen Hofleben und der Zubereitung regionaler Gerichte stand bei meiner Folge auch unsere tiergestützte Arbeit im Mittelpunkt – unser Herzensprojekt. Die Sendung gewährt wertvolle Einblicke, wie unsere Tiere durch ihre liebevolle und beruhigende Art positive Veränderungen im Leben unserer Besucher*innen bewirken. 

Für die Sendung habe ich ein Menü vorbereitet, das nicht nur unseren Hof, sondern auch unsere Philosophie widerspiegelt: nachhaltig, regional und voller Liebe zur Natur. 

Los ging es mit einem erfrischenden Lupinenkaffee Frappé, begleitet von kraftspendenden Energiekugeln.

Die Vorspeise bestand aus einem nussigen Dinkelino-Salat, kombiniert mit einem farbenfrohen Salatbouquet in einer feinen Hanföl-Vinaigrette.

Als Hauptgang servierte ich ein „Dreierlei vom Hof„: knusprige Ofenkartoffeln, herzhaften Linsensalat und würzige Dinkelbratlinge mit frischem Kräuterquark, wobei die Kräuter direkt aus unserem Garten stammen. 

Zum süßen Abschluss gab es ein himmlisches Schichtdessert mit frischen Beeren aus dem Garten und einem knusprigen Hanf-Schokokeks-Crunch

Ein herzliches Dankeschön an die anderen Teilnehmerinnen der Sendung. Es war eine wahre Freude, die Kreativität und Leidenschaft zu erleben, die jeder von ihnen eingebracht hat. Wir haben zusammen gelacht, gekocht und unvergessliche Momente geteilt – all das könnt ihr in unserer Staffel erleben.

Wir hoffen, dass euch die Einblicke und die Geschichten, die in unserer Episode und den anderen Folgen der Staffel vermittelt werden, genauso begeistern wie uns. 

Viel Spaß beim Schauen und Genießen!