Da lachen ja die Hühner – Herzensprojekt für den Byodo Förderpreis nominiert

Da lachen ja die Hühner – Herzensprojekt für den Byodo Förderpreis nominiert

Unser Herzensprojekt „Glückliche Hühner, gesunde Eier und begeisterte Kids“ wurde von der Byodo Jury unter die 28 besten Projekte Deutschlands gewählt. 🎉 Darüber freuen wir uns riesig – und jetzt zählt eure Unterstützung, damit wir gemeinsam noch mehr bewegen können! Bis zum 1. Dezember 2025 läuft das öffentliche Voting.

🐔 Da lachen ja die Hühner – Glückliche Hühner, gesunde Eier und begeisterte Kids

Unser Herzensprojekt ist für den Byodo Förderpreis nominiert 💚 – Jetzt für uns abstimmen!

Große Freude auf unserem Bioland-Bauernhof:
Unser Projekt „Da lachen ja die Hühner – glückliche Hühner, gesunde Eier und begeisterte Kids“ vom Förderverein Bauernhoftiere bewegen Menschen e.V.  wurde von der Byodo Jury unter die 28 besten Projekte Deutschlands gewählt! 🎉

Nun heißt es: Abstimmen und Daumen drücken!
Denn beim Byodo Förderpreis 2025 werden gleich drei Projekte ausgezeichnet – und mit deiner Stimme können wir einer der Preisträger werden. 🙌

👉 Deine Stimme macht den Unterschied! Damit hilfst du uns, Kindern mit Beeinträchtigung ein unvergessliches Lernfeld in der Natur zu schenken!

👉 Abstimmung für den Förderverein Bauernhoftiere bewegen Menschen e.V. noch
bis zum 1. Dezember 2025:

🐣 Ein Projekt, das bewegt – Kinder, Tiere und Herzen

Gemeinsam mit der Lassbergschule Sigmaringen – einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung – schenken wir Kindern mit Beeinträchtigung wertvolle Naturerfahrungen.

Auf unserem Biolandhof erleben sie hautnah:
• wie Hühner leben, fressen und sich wohlfühlen 🐔
• was Tierwohl und ökologische Haltung bedeuten 🌿
• und dass sie selbst etwas bewirken können 💪

Im Jahresverlauf kümmern sich die Kinder um Futter, bauen Sandbäder, ziehen junge Bio-Hühner auf, ernten Getreide und backen aus frischen Bio-Eiern gemeinsam Pfannkuchen und andere leckere Eiergerichte. So werden Lernen, Bewegung und Lebensfreude zu einer Einheit.

Lernen mit Herz, Hand und Verantwortung

Unser Ansatz ist tiergestützte Pädagogik in Reinform:
Die Kinder werden nicht beschäftigt – sie handeln selbst und übernehmen Verantwortung.
Sie lernen mit allen Sinnen, erfahren Selbstwirksamkeit und stärken Motorik, Wahrnehmung, Empathie und Selbstvertrauen.

Durch die Begegnung mit Tieren wächst auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Ernährung und Umwelt – bei Kindern, Eltern und Lehrkräften gleichermaßen.

💚 Deine Stimme macht den Unterschied

Damit unser inklusives Lernprojekt weiterwachsen kann, brauchen wir deine Unterstützung im Byodo Förderpreis-Voting:

  1. Besuche byodo.de
  2. Wähle unser Projekt: „Förderverein Bauernhoftiere bewegen Menschen e.V.“
  3. Gib deine E-Mail-Adresse ein und bestätige die Stimme

🕊️ Jede Stimme schenkt Kindern mit Beeinträchtigung echte Naturerfahrungen – und unseren Hühnern ein glückliches Leben.

 

💚 Wir sagen Danke!

Förderverein „Bauernhoftiere bewegen Menschen e.V.“
mit den Kindern und Lehrer*innen der Lassbergschule Sigmaringen

💛 Wo Kinder lachen, lachen auch die Hühner.

 

Ziegen als Co-Therapeuten: So läuft die Ausbildung der Zicklein

Ziegen als Co-Therapeuten: So läuft die Ausbildung der Zicklein

Einblicke in die Ausbildung unserer Bauernhoftiere für die tiergestützte Intervention

In dieser kleinen Serie nehme ich dich mit hinter die Kulissen: Du erfährst Schritt für Schritt, wie wir unsere jungen Ziegen liebevoll und fachlich fundiert auf ihre späteren Einsätze in der tiergestützten Intervention vorbereiten. Und auf welche Grundsätze wir dabei besonders achten!

Teil 1: Sozialisation – Vertrauen entsteht in den ersten Tagen

„Zähmen bedeutet: sich vertraut machen …

Du wirst für mich einzig sein in der Welt.
Ich werde für dich einzig sein in der Welt
.“


– Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Ziegennachwuchs auf dem Hof 🐐

Anfang Juni haben unsere Zwergziegen Toffy, Josy und Gipsy uns reichlich mit Nachwuchs beschenkt. Toffy und Gipsy waren am Tag der Geburt schon morgens ganz aufgeregt und zuwendungsbedürftig und blieben lieber im sicheren Stall. Dank vieler Kontrollgänge konnten wir die Geburten live miterleben – immer wieder ein Wunder!

Ganz anders Josy: Sie ließ sich gar nichts anmerken und war voller Elan mit den Schafen auf der Weide unterwegs. Als wir sie abends in den Stall holen wollten, hatte sie ganz selbstständig Zwillinge geboren.

Jetzt haben wir fünf süße Zicklein in der Ausbildung zum zukünftigen Co-Therapeuten.🧡

Sozialisation: Beziehungspflege von Anfang an

Die Grundausbildung der Bauernhoftiere beginnt mit einer fachgerechten Sozialisation. Darunter versteht man die Bindung der Jungtiere an ihre Hauptbezugspersonen. Auf unserem Hof übernehmen das mein Sohn Josua und ich. Das heißt für uns:

Viel Zeit im Stall einplanen und eine vertrauensvolle Mensch-Ziege-Beziehung aufbauen.

In den ersten Lebenstagen geht es ruhig und achtsam zu. Danach dürfen die Jungtiere Menschen verschiedenen Alters kennenlernen. Wir laden Nachbarkinder ein und treffen uns mit Freund*innen im Stall. Die Tierkinder dürfen dabei liebevoll berührt und gestreichelt werden. So lernen sie ganz nebenbei: Menschen riechen unterschiedlich, berühren unterschiedlich, bewegen sich unterschiedlich – und all das gehört dazu.

Warum wir auf das Hochnehmen verzichten

Anders als bei vielen anderen Jungtieren vermeiden wir es, die Zicklein zu halten oder auf den Schoß zu nehmen. Warum? Weil wir nicht wollen, dass sie später an Menschen hochklettern – ein Verhalten, das insbesondere Kindern mit Handicap Angst machen kann.

Deshalb beobachten wir genau, wo und wie Nähe entstehen darf – ohne Aufdringlichkeit.

Nach etwa zwei Wochen beginnen wir, die Jungtiere gezielt mit ungewohnten Situationen zu konfrontieren: Lärm, plötzliche Bewegungen, ein lauter Freudenschrei. So können sie lernen, auch dann gelassen zu bleiben, wenn ein Kind sich unvorhersehbar verhält.

Artgerechte Ausbildung bedeutet mehr als Menschenkontakt

(Und warum wir keine Flaschenaufzuchten ausbilden)

Ein zentraler Grundsatz bei der tiergestützten Arbeit mit Bauernhoftieren ist für uns: Artgerechte Ausbildung statt Flaschenaufzucht. Wir streben eine Doppelbindung an – das heißt, die Tiere sollen sowohl Bindung zum Sozialpartner Menschen als auch zu ihren Artgenossen aufbauen können.

Denn nur in ihrer Herde lernen die Zicklein, was es heißt, Ziege zu sein: Wie man sich behauptet, wie man Rücksicht nimmt, wie man Konflikte löst. Denn Sozialkompetenz ist nicht nur bei uns Menschen gefragt – sondern auch in der Ziegenherde.

So werden die Bedürfnisse unserer Zicklein geachtet und es entsteht ein starkes Fundament für ein glückliches Ziegenleben sowie die tiergestützte Arbeit.

Teil 2: Habituation – Ziegen lernen den Therapiealltag kennen

Nun sind unsere fünf Zicklein schon über vierzehn Tage alt und es macht viel Freude, ihnen beim Wachsen zuzusehen! 🧡 

Sie haben schon ganz viele unterschiedliche Menschen kennenlernen dürfen und täglich vergrößern sie ihren Radius im Stall und auf der Weide. Nichts ist vor ihnen sicher. Alles wird erkundet. Sie erklimmen jeden Baumstamm und jeden Gegenstand. Gerne klettern sie auch auf ihren Müttern herum. Besonders Böcklein Theo würde das auch gerne bei mir – seiner menschlichen Vertrauensperson – machen. Doch das kann ich nicht erlauben. Denn spätestens, wenn er groß und stark ist, darf er ja nicht auf den Kindern herumturnen oder auf einen Rollstuhl springen. Das üben wir jetzt ganz behutsam.

Rangordnung und Grenzen: Ziegenkinder brauchen klare Regeln

Schon jetzt geht es unter den Ziegenjungs etwas ruppig zu. Sie schieben sich gegenseitig weg und stoßen mit den Köpfen zusammen, um herauszufinden, wer der Stärkste ist. Zwischen Mensch und Tier sind solche „Machtkämpfe“ jedoch auf keinen Fall erwünscht.

✅ Daher leiten wir auch dieses natürliche Verhalten direkt in geeignete Bahnen und setzen einen sicheren Rahmen: Denn spätestens wenn die Zicklein zu Böcken mit Hörnern herangewachsen sind, kann das Schieben und Stoßen die Klient*innen ängstigen oder gar verletzen. Daher leite ich die Besucher*innen an, unsere Zicklein nur am Hals oder Rücken zu streicheln.

❌ Denn ein Anfassen an der Stirn könnten sie als Angriffssignal falsch verstehen und mit uns rangeln.

Im Vergleich zu den Lämmern ist die Ausbildung von fünf Ziegenjungen übrigens sehr herausfordernd. Dafür bin ich sicher, dass die gelehrigen Tiere die nächste „Ausbildungsphase“ – die sogenannte Habituation – leicht meistern.

Ziegen an Hilfsmittel gewöhnen: Erste Schritte der Habituation

Auf dem Weg zum tierischen Co-Therapeuten lernen die Zicklein aber noch viel mehr: Bei der Habituation macht die Bezugsperson die Tiere mit neuen Orten und Gegenständen vertraut. Behutsam führen wir unsere Zicklein an Situationen und Aktivitäten heran, die für sie später als tierische Co-Therapeuten zum Alltag gehören werden.

Da wir mit Menschen mit unterschiedlichen Handicaps arbeiten, sind dies bei uns Rollstühle, Rollatoren, Krücken sowie verschiedene Stütz- und Lagerungskissen.

Die ersten Tage legen wir die Hilfsmittel einfach nur in den Stall oder auf die Weide. So kann jedes Zicklein die fremden Gegenstände in seinem eigenen Tempo kennenlernen. Der forsche Theo traut sich meist als erster.

✅ Reagieren die Tiere nicht mehr darauf, haben sie sich erfolgreich an Rollstuhl und Co. gewöhnt. 

Positive Verknüpfung: Lagerungskissen und Streicheleinheiten

In den nächsten Tagen setze ich mich auf ein Lagerungskissen und streichle die Zicklein, wenn sie sich zu mir gesellen. Dadurch verknüpfen sie den Gegenstand (das Lagerungskissen) mit streichelnden Händen – also mit etwas Schönem.

Davon profitieren später insbesondere unsere immobilen Klient*innen: Die Ziegen kommen dann aus eigenem Antrieb zu ihnen und lassen sich streicheln.

Ziegen als Bewegungstrainer: Früh übt sich!

Zusätzlich gewöhnen wir unsere Zicklein auch an Hilfsmittel wie Geschirr und Halsbänder, damit wir unsere praktischen Übungen mit den Klient*innen später vielfältiger gestalten können.

Ziegen eignen sich wunderbar als Fitnesstrainer: Ruckzuck lassen sich die Tiere aktivieren, über Wippen oder Hängebrücken zu balancieren oder einen Parcours zu durchlaufen.

✅ Das motiviert Jung und Alt, sich zu bewegen – mit einem Lächeln im Gesicht und einem Zicklein an der Seite.

Teil 3: Weiterführende Ausbildung – Immer am Ball bleiben

In der Zwischenzeit sind unsere fünf Zicklein schon über acht Wochen alt.

Sie kommen auf Zuruf zu uns auf das Lagerungskissen und lieben es, dort gestreichelt zu werden. Auch das Geschirr können wir ihnen inzwischen wie selbstverständlich an- und ausziehen.

Die Zicklein lernen schnell, behalten jedoch ihren eigenen Kopf. Besonders übermütig oder aus unserer Sicht „schwer erziehbar“ ist Theo. Anstatt sich vorsichtig zu nähern, stürmt er herbei und beknabbert alles – Schuhe, Haare oder gar „Menschenfell“. Mitunter kann diese mündliche Kontaktaufnahme auch mal zwicken.

Deshalb müssen wir ihm immer wieder und konsequent klare Grenzen setzen – laut und deutlich „Nein“ sagen.

Eigenwilligkeit fordert – aber kann auch fördern

Was die Ziegen später in der tiergestützten Arbeit dürfen und was nicht, ist ein schmaler Grat. Gerade ihre Eigenwilligkeit macht sie oftmals zu guten Trainingspartnern für Menschen mit geringem Durchsetzungsvermögen.

Wenn Theo später als Ziegenbock zum Beispiel Schnürsenkel aufmacht oder andere unerwünschte Dinge tut, müssen die Klientinnen klar „Stopp“ oder „Nein“ sagen, um sich durchzusetzen. Besucher*innen, die selbst immer wieder Grenzen überschreiten, bekommen bei Ziegen ihr störendes Verhalten gespiegelt und können es reflektieren.

Daher erfordert Ziegenerziehung viel Fingerspitzengefühl – und hört niemals auf. Auch beim tiergestützten Setting mit Ziegen müssen wir immer wachsam bleiben.

Lernen, was wirklich wichtig ist

Das Training gelingt am besten, wenn wir den Tieren Dinge beibringen, die sie sowieso gerne lernen möchten. Das heißt:

Für den „Lehrplan“ berücksichtigen wir immer die Vorlieben der jeweiligen Tierart.

Unsere fünf Zicklein sind sehr bewegungsfreudig und lieben es zu klettern. Deshalb wollen wir ihnen in den nächsten Wochen beibringen, mit uns spazieren und durch verschiedene Kletterparcours zu gehen.

Dazu sollten sie wie Hunde leinenführig sein. Um das zu üben, leinen wir sie am Geschirr an und laufen mit ihnen:

❌ Geht das Zicklein weg, zieht es an der Leine.

✅ Bleibt es bei uns, bleibt auch die Leine locker.

Nach und nach lernen die Zicklein, im Gleichschritt mit uns zu gehen. So können wir später z. B. adipöse Klient*innen oder Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen in Bewegung bringen – und ihnen schöne Erfolgserlebnisse ermöglichen.

Junge Ziege mit Führgeschirr und Leine steht auf der Wiese

Keine „Kunststücke“ für den Showeffekt

Wichtig ist uns, den Zicklein keine zirkusähnlichen Kunststücke beizubringen, sondern Dinge, die ihnen wirklich Freude bereiten.

„Tricks“ wie sich im Kreis drehen oder einen Knicks machen gehören nicht zu den Dingen, die unsere Zicklein lernen möchten.

Denn beim Lernen werden nicht nur Inhalte im Gehirn gespeichert, sondern auch die Gefühle, die während des Lernprozesses entstehen. Nur wenn unsere Zicklein sinnvoll angeleitet werden, die Aufgaben passend sind und wir sie nicht über- oder unterfordern, macht ihnen das Training Spaß – und das Lernen wird erfolgreich.

Lob statt Leckerlis

Übrigens: Wir kommen beim Training ohne Leckerlis aus. Auch bei der Kontaktaufnahme erhalten die Tiere kein Futter. Sonst besteht die Gefahr, dass die Tiere später nur zu den Klient*innen gehen, um sich Futter abzuholen und sich abwenden, wenn nichts da ist.

Stattdessen loben und streicheln wir unsere Tiere, wenn sie zu uns kommen.

Gerade bei der tiergestützten Arbeit brauchen wir Ziegen, die Spaß an den Interaktionen und Aufgaben mit uns und unseren Klient*innen haben.

Und natürlich dürfen auch wir selbst immer weiter dazu lernen…

Du möchtest das hautnah erleben?

Komm zu unserem nächsten Infotag auf dem Bauernhof! Alle Infos findest du hier:

Du möchtest tiergestützt arbeiten?

Damit tiergestützte Arbeit für alle Beteiligten sicher und sinnvoll ist, braucht es Fachwissen und Respekt für die Bedürfnisse von Mensch und Tier.

Unsere berufsbegleitende Weiterbildung ist genau darauf ausgerichtet, dir dieses umfangreiche Wissen und die praktische Erfahrung zu vermitteln. Sie unterstützt dich dabei, deinen eigenen Weg in der tiergestützten Arbeit zu finden und ein individuelles, wirkungsvolles Konzept mit Bauernhoftieren zu entwickeln – passend zu deinen Stärken und Zielen.

So vielfältig ist tiergestützte Arbeit mit Bauernhoftieren

So vielfältig ist tiergestützte Arbeit mit Bauernhoftieren

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch verschiedene Einsatzfelder und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern.
Du erfährst, wie vielseitig tiergestützte Arbeit sein kann und wie dir Kooperationen helfen, dein eigenes tragfähiges und individuelles Angebot zu entwickeln.

Ein bunter Strauss der Möglichkeiten

Tiergestützte Arbeit ist mehr als nur eine Methode – sie eröffnet uns viele Wege, Menschen auf ganz unterschiedliche Art zu begleiten und zu unterstützen. Ob Kinder, Senior:innen oder Menschen in besonderen Lebenssituationen: Der Kontakt mit Tieren schafft oft Zugänge, die sonst verschlossen bleiben.

Gerade auf dem Bauernhof, fernab von den vielen Eindrücken des Alltags, nahe der Natur, entstehen Begegnungen, die durch Ruhe und Achtsamkeit geprägt sind. Und das nutzen wir für ganz unterschiedliche Settings:

Kindergarten & Schule: Raum für Lernen, Vertrauen und Freude

Besuchen uns Kindergartengruppen, Schulklassen oder einzelne Schüler:innen, dann begleiten wir meist Kinder mit besonderem Förderbedarf. Regelmäßige Besuche und Projektwochen mit unseren Tieren schaffen eine Atmosphäre, in der Lernen Spaß macht und soziale Kompetenzen wachsen können. Hier entstehen oft kleine Erfolge, die im klassischen Unterricht schwer zu erreichen sind.

Ob beim Streicheln der Ziege, beim Füttern der Hühner oder beim Beobachten der Esel – die Kinder erleben Geborgenheit, Verantwortung und Gemeinschaft. Diese positiven Erlebnisse stärken ihr Selbstvertrauen und eröffnen neue Zugänge.

Pflegeeinrichtungen: Aktivität und Erinnerungen für Senior:innen

Für Senior:innen, besonders Menschen mit Demenz, sind Begegnungen mit unseren Tieren oft eine Quelle von Freude und Trost. Die tierische Präsenz kann alte Erinnerungen wecken und hilft,  verschlossene „Türen“ zu öffnen.

Unsere Bauernhoftiere sorgen für Berührungspunkte und schaffen Momente, in denen sich Sorgen und Ängste lösen können. Für viele Senior:innen sind diese Begegnungen Highlights ihres Tages.

Psychosomatik und Traumapädagogik: Vertrauen und Stabilität schaffen

In psychosomatischen Kliniken und in der Traumapädagogik begleiten wir Jugendliche und Erwachsene in belastenden Lebenssituationen. Die Tiere schaffen einen sicheren Raum, wo Worte oft nicht genügen.

Durch den Umgang mit den Tieren können Menschen wieder Vertrauen fassen, innere Ruhe finden und ihre eigene Stärke spüren. Gerade in diesen sensiblen Settings ist die tiergestützte Arbeit eine wertvolle Brücke zur Heilung und Entwicklung.

Eingliederungshilfe: Wirksamkeit und Zugehörigkeit erleben

Für Menschen mit Behinderung bieten unsere Tiere eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Die aktive Mitarbeit im Umgang mit den Tieren stärkt das Selbstbewusstsein und das Gefühl von Zugehörigkeit.

Diese Erfahrungen sind oft lebensverändernd und bieten Raum für persönliche Entwicklung – ein Kernziel unserer Arbeit.

Forensisch-psychiatrische Einrichtungen: Kleine Erfolge in schwierigen Situationen

Seit 2022 begleiten wir Patient:innen aus einer forensisch-psychiatrischen Einrichtung. Die regelmäßigen, begleiteten Begegnungen mit unseren Tieren bringen Erleichterung im oft herausfordernden Stationsalltag.

Hier entstehen Momente von Entlastung, Vertrauen und kleinen persönlichen Erfolgen, die in der Klinik manchmal nur schwer erreichbar sind. Diese Arbeit fordert viel Fachlichkeit und Einfühlungsvermögen. Aber sie zeigt uns auch eindrücklich, wie wichtig tiergestützte Intervention sein kann.

Vielfalt als Chance

Tiergestützte Arbeit ist eine Begegnung auf vielen Ebenen: körperlich, emotional und sozial. Tiere spiegeln Gefühle, fordern Achtsamkeit und schenken bedingungslose Akzeptanz.

Der Umgang mit Bauernhoftieren ist für viele Menschen besonders, weil er ungewohnt ist und neue Sinneserfahrungen bietet. Oft ist es der erste Kontakt mit Rindern, Hühnern oder Schafen – oder das Wiedererleben von längst verloren geglaubten Erinnerungen.

Wir binden Menschen aktiv ein – beim Füttern, Pflegen und Führen der Tiere. So erleben sie Verantwortung, Bewegung und Gemeinschaft in einem sicheren Rahmen, der gleichzeitig Raum für persönliche Entwicklung lässt.

Kleine Momente mit großer Wirkung

In unserer Arbeit zeigen sich immer wieder kleine, aber bedeutsame Veränderungen:

  • Ein Kind mit Autismus nimmt erstmals intensiven Augenkontakt auf. 
  • Ein Jugendlicher aus der Jugendhilfe kommt freiwillig und gerne wieder – während vorher alle anderen Angebote abgelehnt wurden. 
  • Eine Patientin in der Psychiatrie gewinnt durch die Tierpflege neue Zuversicht und Struktur. 
  • Ein Kind mit Essstörung findet über die Esel einen neuen Zugang zu sich selbst. 
  • Eine Seniorin erlebt durch den Kontakt zu unseren Rindern lebendige Erinnerungen und Lebensfreude.
  • Eine Schulklasse wächst als Team zusammen. Ganz ohne Druck.

Das zu erleben, zu begleiten und überhaupt zu ermöglichen ist einfach wunderschön. Es zeigt uns jeden Tag, wie wert- und sinnvoll unsere Arbeit mit den Bauernhoftieren ist. 🧡 

Tiergestützte Angebote nachhaltig gestalten

Du siehst, der Zauber der TGI liegt in den kleinen Momenten. Tiergestützte Arbeit muss nicht spektakulär sein, um Wirkung zu entfalten. Viel wichtiger ist, was im Alltag funktioniert und regelmäßig umgesetzt werden kann.

Unsere Erfahrung zeigt: Langfristige Begleitung und Kooperationen schaffen Vertrauen, Stabilität und echte Entwicklung – weit über einzelne Aktionen hinaus. Gleichzeitig sorgen sie auch für mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit in deinem Angebot.

Gerade wenn du regelmäßig Termine mit unterschiedlichen Einrichtungen vereinbarst – etwa mittwochs mit einer Jugendhilfegruppe, donnerstags mit Schulklassen und freitags in Einzelsitzungen – bietet dir das nicht nur Planungssicherheit, sondern auch die Möglichkeit, deine tiergestützte Arbeit wirtschaftlich solide und nachhaltig aufzubauen.

Aber weder feste Kooperationen noch eine Spezialisierung auf bestimmte Klient:innen, Tiere oder Angebote sind ein Muss. Manchmal erleichtert eine Spezialisierung den Start, eine Kooperation bringt feste Einnahmen – und manchmal braucht es stattdessen einfach die Flexibilität, alles ausprobieren zu können.

So findest du deinen Weg in der tiergestützten Arbeit

Damit tiergestützte Arbeit für alle Beteiligten sicher und sinnvoll ist, braucht es Fachwissen und Respekt für die Bedürfnisse von Mensch und Tier.

Unsere berufsbegleitende Weiterbildung ist genau darauf ausgerichtet, dir dieses umfangreiche Wissen und die praktische Erfahrung zu vermitteln. Sie unterstützt dich dabei, deinen eigenen Weg in der tiergestützten Arbeit zu finden und ein individuelles, wirkungsvolles Konzept mit Bauernhoftieren zu entwickeln – passend zu deinen Stärken und Zielen.

Mehr erfahren

    • Unter Einblicke liest du weitere Erfahrungsberichte aus Sicht unserer Partner.
    • Auf unserer Presse-Seite findest du Berichte und Videos.